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Berufs­unfähigkeits­versicherung
als Direktversicherung



Berufsunfähigkeitsversicherung betriebliche Direktversicherung


BU-Versicherung als bAV

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann auch im Rahmen einer betrieblichen Direktversicherung abgeschlossen werden. Man nennt diese Form der Absciherung auch Entgeltumwandlung.
Hier soll besprochen werden, welche Vorteile und Nachteile eine BU-Versicherung als betriebliche Altersorsorge hat.
Hierzu muss zunächst einmal das Modell der Entgeltumwandlung erklärt werden. Bei der Entgeltumwandlung wird der Beitrag für die Absicherung direkt vom Bruttolohn abgezogen und dem BU-Versicherer überwiesen.
Wegen diesem direkten Beitragsabzug vom Bruttogehalt wird diese Form der Versicherung auch Direktversicherung genannt.

Die BU-Versicherung als betriebliche Altersversorgung (bAV) abzuschließen erscheint auf den ersten Blick als eine attraktive Alternative zur selbstständigen BU-Absicherung.
Die Vorteile dieser Variante bestehen vor allem in der Ersparnis der Sozialversicherungsbeiträge. Ebenso sinkt durch das um den Beitrag für die Entgeltumwandlung verminderte Bruttoeinkommen das zu versteuernde Einkommen. Hierdurch kann sich auch noch eine Steuerersparnis ergeben.
Ein weiterer Vorteil kann sein, dass falls ein Gruppenvertrag des Arbeitgebers mit dem Anbieter der bAV besteht, nur eine einfache oder keine Gesundheitserklärung erfolgt.
In diesem Fall bietet sich die BU-Versicherung als Direktversicherung vor allem für Personen mit Vorerkankungen an.
Diesen Vorteilen stehen allerdings viele Nachteile gegenüber, die man vor dem Abschluss einer Berufsunfähigkeits­versicherung als bAV bedenken sollte.

Die Nachteile einer BU-Versicherung als betriebliche Direktversicherung (bAV)

Der Versicherte in einer Berufsunfähigkeitsversicherung die im Rahmen einer betrieblichen Altersversorgung als Direktversicherung mit Entgeltumwandlung abgeschlossen wurde, ist nicht der Vertragspartner.
Der Vertrag zur bAV wird vom Arbeitgeber mit dem Versicherungsunternehmen abgeschlossen. Der Versicherte ist also kein Vertragspartner, sondern der Vertrag besteht ausschließlich zwischen dem Versicherer und dem Arbeitgeber.

Was die Konstellation Arbeitgeber und Versicherungsgesellschaft für den Versicherten Arbeitnehmer bedeutet

Versichert ist in der BU-Versicherung als Direktversicherung der Arbeitnehmer. Wie bereits erwähnt sind die Vertragspartner jedoch nur der Arbeitgeber und die Versicherungsgesellschaft.
Der Arbeitgeber hat das Recht den Anbieter für die Direktversicherung und damit auch den Anbieter der Berufsunfähigkeitsversicherung zu bestimmen.
Hierin liegt das erste Problem. Der Arbeitnehmer als versicherte hat in der Regel kein Mitspracherecht bei der Auswahl des Versicherers und des Tarifs. Wählt der Arbeitgeber einen Anbieter mit weniger guten oder gar schlechten BU-Bedingungen, kann der Versicherte hiergegen nichts tun.

Problem Arbeitgeberwechsel:
In den statistischen Erwerbsbiografien wechselt ein Arbeitnehmer im Laufe seines Berufslebens im Schnitt fünf mal seinen Arbeitgeber.
Ein neuer Arbeitgeber ist nicht verpflichtet den Vertrag fortzuführen. Dem versicherten Arbeitnehmer bleibt dann die Möglichkeit, die Versicherung privat weiterzuführen. Eventuelle Gruppenversicherungsrabatte fallen in diesem Fall weg. Die Folge ist, dass der Beitrag steigt.
Der neue Arbeitgeber möchte die BU-Versicherung nicht im Rahmen der betrieblichen Direktversicherung anbieten. Auch in diesem Fall kann der Versicherte den Vertrag übernehmen und mit den oben genannten Folgen privat weiterführen.
Der neue Arbeitgeber arbeitet in der betrieblichen Altersvorsorge mit einem anderen Anbieter zusammen.

Ruhendes Arbeitsverhältnis:
Ruht ein Arbeitsverhältnis und besteht eine selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherung als betriebliche Direktversicherung können sich hieraus ebenfalls Probleme ergeben. Ein ruhendes Arbeitsverhältnis liegt beispielsweise vor, wenn eine Elternzeit oder ein Sabbatical in Anspruch genommen wird.
In diesem Fall hat der Arbeitnehmer widerum die Möglichkeit, den Vertrag ruhen zu lassen oder aber als privaten Vertrag weiterzuführen. Wirde die Möglichkeit gewählt, den Vertrag ruhen zu lassen, ist es möglich, dass eine Wiederinkraftsetzung der BU-Versicherung eine erneute Gesundheiitsprüfung erfordert. Hat sich der Gesundheitszustand während der Ruhephase verschlechtert, besteht die Möglichkeit, dass der Vertrag in seiner ursprünglichen Form nicht mehr zustande kommen kann.
Aus diesem Grund sollte ein möglichst langer Zeitraum vereinbart sein, innerhalb dessen der Vertrag ohne erneute Gesundheitsprüfung wieder in Kraft gesetzt werden kann. Auch die arbeitsrechtliche Zusage sollte entsprechend ausformuliert sein.

Nachteile für den Arbeitgeber:
Nicht nur für den versicherten Arbeitnehmer hat der Abschluss einer BU-Versicherung als betriebliche Direktversicheurng Nachteile. Auch für den Arbeitgeber ist diese Konstellaton nicht unbedingt vorteilhaft. Denn der Arbeitgeber geht nicht nur die Verpflichtung ein, die Beiträge zu der Berufsunfähigkeitsversicherung zu zahlen, sondern auch eine arbeitsrechtliche Verpflichtung die Rente im Leistungsfall anzupassen. Ist eine solche Anpassung in der BU-Versicherung nicht vertraglich vereinbart, kann es sein, dass der Arbeitgeber diese sich aus dem Arbeitrecht ergebenden Steigerungen der Rente selbst aufbringen muss.
Eine weitere Gefahr für den Arbeitgeber, der eine Arbeitskraftabsicherung als betriebliche Direktversicherung anbietet, ist die der eigenen Haftung auf Erfüllung der arbeitsrechtlichen Zusage der Leistung.
Das Betriebsrentengesetz sagt in § 1 Abs. 1 Satz 3 hierzu sehr klar, dass der Arbeitgeber für die Erfüllung der von ihm zugesagten Leistungen, unter die auch Invaliditätsleitungen fallen, einzustehen hat. Dies trifft auch dann zu, wenn die Durchführung nicht unmittelbar über den Arbeitgeber erfolgt.
Der Arbeitgeber hat mit dem Abschluss der Berufsunfähigkeitsversicherung im Rahmen der bAV gegenüber dem Arbeitnehmer eine feste Leitungszusage erbracht. Wird der Antrag auf Leistung nun vom BU-Versicherer abgelehnt, hat der Arbeitnehmer immer noch die Möglichkeit zu versuchen, die Leistung auf dem Klageweg vom Arbeitgeber zu erlangen.
Ob ein Arbeitgeber sich diesem Risiko aussetzen möchte oder lieber auf die Berufsunfähigkeitsversicherung in der betrieblichen Direktversicherung verzichtet, dürfte bei Kenntnis dieses Sachverhaltes ziemlich klar sein.

Der Leistungsfall in der BU-Versicherung als bAV-Direktversicherung

Auch der Leistungsfall geht bei einer einer Berufsunfähigkeitsversicherung im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge mit einigen Problemen einher.
Aufgrund des Vertragsverhältnisses zwischen Arbeitgeber und Versicherungsgesellschaft wird sich die Versicherungsgesellschaft im Leistungfall zunächst an ihren Vertragspartner, nämlich den Arbeitgeber wenden und Unterlagen zur Erstprüfung der Leistung zunächst einmal vom Arbeitgeber einfordern. Hierzu könnte zum Beispiel eine Einschätzung des Arbeitgebers gehören, ob dieser den Versicherten für berufsunfähig hält oder ob der Versicherte noch an anderer Stelle adäquat eingesetzt werden könnte.

Stellt der versicherte Arbeitnehmer den Antrag auf die Leistung aus der Berufsunfähigkeitsversicherung, wird der Arbeitgeber hiervon als Vertragspartner der Versicherungsgesellschaft ebenfalls erfahren. Möglicherweise erfährt der Arbeitgeber sogar Diagnosen, die er er gar nicht erfahren dürfte. Hier stellt sich die Frage nach dem Datenschutz und dem Vorhandensein einer entsprechenden Schweigepflichtsentbindung.

Steuerliche Nachteile bei Zahlung einer Berufsunfähigkeitsrente:
Kommt eine eine Rente aus einer BU-Versicherung, die als betriebliche Direktversicherung abgeschlossen wurde zur Auszahlung, unterliegt diese Rente in voller Höhe der Einkommenssteuer.

Sozialversicherungsrechtliche Nachteile bei Zahlung einer Berufsunfähigkeitsrente:
Kommt eine BU-Rente, die als betriebliche Direktversicherung abgeschlossen wurde zur Auszahlung, werden die ausgezahlten Renten zudem sozialversicherungspflichtig.
Hierbei müssen verschiedene Szenarien betrachtet werden.
Gesetzlich Krankenversicherte:
Bezieht der Versicherte eine BU-Rente aus einer über den Arbeitgeber abgeschlossenen Berufsunfähigkeitsversicherung im Rahmen einer betrieblichen Altersvorsorge, unterliegen die ausgezahlten der vollen Beitragspflicht in der Krankenversicherung und Pflegeversicherung.
Diesen Punkt sollte man bei der Höhe der Berufsunfähigkeitsversicherung unbedingt berücksichtigen. Schließlich mindern die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung und Pflegeversicherung die Auszahlung der BU-Rente um fast 20 Prozent!

Privat Krankenversicherte:
Ist der Versicherte privat krankenversichert, ändert sich an dem Beitrag für seine Krankenversicherung nichts. Sie wird wie bisher weiterezahlt und hat hat keinen Einfluss auf die BU-Rente. Ein eventuell versichertes Tagegeld fällt jedoch weg, da bedingungsgemäß das Krankentagegeld mit Eintritt einer Berufsunfähigkeit ncht weitergezahlt wird. Tritt dies ein, sollte man die Krankentagegeld auf eine große Anwartschaft umstellen. Dies ermöglicht den Wiedereinstieg zu den alten Konditionen, sollte man wieder berufsfähig werden.

Vorteile und Nachteile private BU-Versicherung und betriebliche Direktversicherung

Hier werden zunächst einmal die Unterschiede zwischen einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung und einer BU-Versicherung als betriebliche Direktversicherung gegenübergestellt.

private BU-Versicherung betriebliche BU-Versicherung
Entgelt­umwandlung - Brutto­lohnabzug
Steuer geringe Besteuerung,
da Ertragsanteil­besteuerung
BU-Rente ist voll
zu versteuern
Sozial­versicherung Auf die BU-Rente muss GKV Beitrag gezahlt werden,
abhängig vom Status des Versicherten
Auf die BU-Rente muss GKV Beitrag gezahlt werden,
abhängig vom Status des Versicherten

Brutto - Netto Berechnung
Gegenüberstellung private BU-Versicherung und betriebliche BU-Versicherung

Hier wird anhand einer privaten und einer betrieblichen Berufsunfähigkeitsversicherung der Unterschied und die Auswirkungen auf das Nettoeinkommen bei Bezug einer BU-Rente dargestellt.
Der zugrundegelegte Musterkunde ist ein unverheirateter Ingenieur der eine monatliche BU-Rente in Höhe von 2000,-- Euro einmal aus einem privaten Vertrag und einmal aus einer betrieblichen Versicherung erhält. Der Ingenieur ist 45 Jahre alt und erhält die BU-Rente bis zum 65. Lebensjahr. Zusätzlich soll angenommen werden, dass er eine gesetzliche Erwerbsminerungsrente in Höhe von 1050,-- Euro monatlich bezieht.
Die monatlichen Einnahmen des Ingenieurs aus der BU-Rente und der Erwerbsminderungsrente belaufen sich also auf 3050,-- Euro.

  Berechnung Nettoeinkommen
jährliche Zahlen für 2020
 
  private Berufsunfähigkeits­versicherung betriebliche BU-Versicherung
Summe der Einkünfte 36.600 Euro 36.600 Euro
Steuer (ESt, KSt, Soli) 630,02 € 6.547,11 €
Sozialversiche­rungsbeiträge (GKV, Pflege) 2324,70 € 2324,70 €
jährl. Einkünfte nach Steuer und Soz.abgaben 33.645,28 € 27.728,19 €
entspricht monatl. NETTO 2.803,77 € 2.310,68 €
Differenz netto 246,23 € minus 793,32 €

Die große Differenz zwischen dem Netteinkommen bei Bezug einer privaten BU-Rente und dem Bezug einer BU-Rente aus einer bAV mit Bruttoentgeltumwandlung ergibt sich aus den unterschiedlichen Besteuerungsgrundlagen.
Eine BU-Rente aus einem privatem Vertrag unterliegt lediglich der Ertragsanteilsbesteuerung, während eine BU-Rente aus einer Entgeltumwandlung im Rahmen ener bAV der vollen Einkommenssteuer unterliegt.
Bei der Ertragsanteilsbesteuerung ist der zu versteuernde Teil der bezogenenen BU-Rente abhängig von der Restlaufzeit der Rente. So liegt der zu versteuernde Anteil der BU-Rente in dem obigen Beispiel (Rentenbeginn mit 4 Jahren, Restlaufzeit der Rente 20 Jahre) bei nur 21% - 79 % der Rente sind also steuerfrei. Von den bezogenen 2000 Euro monatlicher BU-Rente sind also lediglich 420 Euro zu versteuern.
Anders sieht es im obigen Beispiel mit der bezogenen Erwerbsminderungsrente aus. Diese ist mit einem Anteil von 80 % zu versteuern.

Sonderfall Versorgungswerk und ausschließlicher Bezug einer BU-Rente

Ist man als Arzt, Zahnarzt oder sonstiger Freiberufler Angehöriger eines Versorungswerks und gsetzlich pflichtkrankenversichert oder bezieht man ausschließlich eine Berufsunfähigkeitsrente und keine Erwerbsminderungsrente, wird man in der gesetzlichen Krankenversicherung zu einem freiwillig versicherten Mitglied.
Dies führt zu höheren Krankenkassenbeiträgen, die die BU-Rente weiter schmälern. Dies liegt daran, dass in diesem Fall nicht nur die bezogenen Renten zur Ermittlung des Beitrages für die GKV herangezogen werden, sondern auch alle anderen Einkunftsarten, wie zum Beispiel Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung, Renten aus Versorgungskassen und Zusatzversorgungskassen, private Rentenversicherungen, Veräußerungsgewinne und vieles mehr.

BU-Versicherung Entgeltumwandlung

Schlussfolgerung

Die Vorteile einer privaten BU-Versicherung überwiegen bei weitem die Vorteile einer betrieblichen Direktversicherung im Rahmen der Entgeltumwandlung.

Zunächst mag das Angebot eine BU-Versicherung im Rahmen einer betrieblichen Direktversicherung abzuschließen recht gut aussehen. Kommt es jedoch zu einer Auszahlung der BU-Rente, sind die Abzüge für Steuern wesentlich höher als bei einer privaten Versicherung. In unserem Beispiel macht die Differenz immerhin fast 500 Euro monatlich aus. Möchte man dennoch eine betriebliche Direktversicherung abschließen, sollte man dies in die Überlegung zur Höhe der BU-Versicherung mit einkalkulieren. Hierdurch steigt allerdings auch der Beitrag. Hierdurch kann es passieren, dass der erforderliche Mehrbeitrag die Ersparnis an Sozialabgaben übersteigt und die Absicherung über die bAV nicht mehr lohnenswert macht.
Ein Arbeitgeberwechsel, ein ruhendes Arbeitsverhältnis, Arbeitslosigkeit und vor allem das Problem, dass man bei der Wahl des Anbieters der BU-Versicherung von der Wahl des Arbeitgebers abhängig ist und kicht selbst die BU-Versicherung vergleichen kann und so eine gute Absicherung erhält, sprechen gegen eine Absicherung der Arbeitskraft im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass eine private Berufsunfähigkeitsversicherung aufgrund der vielen Nachteile, die eine betriebliche BU-Versicherung mit sich bringt deutlich vorteilhafter erscheint.

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Die BU-Versicherung im Rahmen einer betrieblichen Direktversicherung ist in der Regel eher nicht sinnvoll.
Viele Vermittler verkaufen diese nur aufgrund einer vermeintlichen Beitragsersparnis ohne die Leistungsphase zu berücksichtigen.

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