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Prozessquote - Berufs­unfähigkeits­versicherung - Klagequote



Prozessquote Berufsunfähigkeitsversicherung


Klagequote oder Prozessquote in der Berufs­unfähigkeits­versicherung

Die Prozessquote ist eine Kennzahl der BU-Versicherung
Viele Interessenten für eine BU Versicherung schauen vor dem Abschluss auch auf die Prozessquote. Die Prozessquote wird auch Klagequote genannt. Meist kommt sie ins Spiel, wenn es aus mehr oder weniger objektiven Quellen wieder heißt: "Die BU-Versicherung zahlt nicht!"
Dem ist allerdings bei weiten nicht so. In den allermeisten Fällen zahlt die Berufs­unfähigkeits­versicherung, wenn die Leistungsprüfung abgeschlossen ist.
Es kann natürlich bei der Entscheidungsfindung helfen, wenn man die Klagequote der Versicherer einbezieht. In erster Linie sollte man jedoch auf sehr gute Bedingungen achten und die BU Versicherung vergleichen.

Was die Prozessquote aussagt

Letztendlich ist die Klagequote eine Kennzahl, die verdeutlichen soll, inwieweit eine BU Versicherung bereit ist im Leistungsfall die versicherte Rente auszuzahlen. Die Prozessquote ist jedoch keine starre Zahl, sondern ändert sich jährlich, da die Anzahl der geführten Gerichtsprozesse natürlich ebenfalls jährlich ändert. Man sollte aber die Klagequote der Berufs­unfähigkeits­versicherung nicht separat betrachten, sondern auch die Leistungsquote des infrage kommenden Versicherers bei der Entscheidungsfindung mit einbeziehen.

Wie die Klagequote in der BU-Versicherung ermittelt wird

Es gibt zwei bekannte und anerkannte Analysehäuser, die die Prozessquoten der Berufs­unfähigkeits­versicherung ermitteln. Hierbei handelt es sich um den Informationsdienst "map-report" und die Ratingagentur "Morgen und Morgen". Man muss allerdings wissen, dass die beiden Analysen zur Klagequote in der BU-Versicherung unterschiedliche Ansätze haben.
Die Analyse des "map-report" berücksichtigt sämtliche geführten Gerichtsprozesse. Ob diese Prozesse gerechtfertigt waren oder nicht, bleibt bei der Ermittlung der Prozessquote hierbei unberücksichtigt. Es wird lediglich die Anzahl der geführten Prozesse ins Verhältnis zu den regulierten Leistungsfällen. Hierin liegt auch die Kritik an dieser Art der Berechnung der Klagequote. Dem Versicherer muss das Recht zustehen, unberechtigte Ansprüche abzulehnen. Hätte er dieses Recht nicht, ginge dies zu Lasten der Versichertengemeinschaft der Berufs­unfähigkeits­versicherung.
Anders als im Ansatz von "map-report" ermittelt das Analysehaus "Morgen und Morgen" die Prozessquote der Berufs­unfähigkeits­versicherung. In die Berechnung bei "Morgen und Morgen" fließen nur die Prozesse ein, die wegen einer abgelehnten Leistung geführt wurden und die verloren wurden. Durchschnittlich verlieren die BU-Versicherungen jedoch nur rund zehn Prozent Leistungsprozesse. Wesentlich mehr Prozesse enden in einem Vergleich, nämlich ungefähr 60 Prozent der geführten Klagen. Die durch Vergleich beendeten Gerichtsprozesse fließen anteilig in das Ergebnis der Analyse von Morgen und Morgen ein. Diese Methode der Ermittlung Prozessquote in der BU-Versicherung ermöglicht es wenigstens zum Teil zu ersehen, wie oft eine Berufs­unfähigkeits­versicherung unberechtigte Gerichtsprozesse führt.
Die unterschiedlichen Methoden zur Ermittlung der Klagequote der BU-Versicherung führt zwangsläufig zu unterschiedlichen Ergebnissen.

Was die Prozessquote aussagt

Es muss auch berücksichtigt werden, warum Berufs­unfähigkeits­versicherungen überhaupt einen Prozess um die Leistungspflicht anstreben. Die weitaus meisten Prozesse werden wegen der Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht geführt. Dies bedeutet, dass die Gesundheitsfragen im Antrag auf BU-Versicherung nicht wahrheitsgemäß beantwortet wurden. Natürlich müssen die Antragsfragen exakt und wahrheitsgemäß beantwortet werden. Falsche Angaben bei den Gesundheitsfragen führen in der Regel zu einer Ablehnung der Versicherungsleistung oder zu einem Gerichtsprozess.
Wer die Gesundheitsfragen für die abgefragten Zeiträume korrekt und wahrheitsgemäß beantwortet, geht der Gefahr einer Ablehnung der Leistung oder eines Prozesses aus diesem Grund einfach aus dem Weg. Hilfreich ist es auch, sich die Arztunterlagen für die betreffenden Zeiträume anzufordern. So kann man sicher sein, dass die Gesundheitsfragen vollständig beantwortet werden.

Es gibt immer noch Berufs­unfähigkeits­versicherungen mit viel zu geringer BU-Rente. Kommt es bei einer solchen Mini-Rente zu einem Leistungsantrag, werden die meisten BU-Versicherungen eher die Leistung zahlen, als einen kostenintensiven, möglicherweise jahrelangen Rechtsstreit zu beginnen. Hat ein Versicherer viele solcher Berufs­unfähigkeits­versicherungen mit viel zu geringen BU-Renten in seinem Bestand, werden natürlich auch weniger Gerichtsprozesse geführt, was die Prozessquote besser aussehen lässt.

Auch schlechte Bedingungen in der BU-Versicherung führen zu einer Verbesserung der Prozessquote. das mag zunächst widersprüchlich klingen, ist es aber nicht, wenn man den Grund hierfür hinterfragt. Ein guter Fachanwalt wird einem Versicherten raten, keine Klage einzureichen, wenn die Versicherungsbedingungen schlecht sind und eine Klage deshalb keine Aussicht auf Erfolg hat. Es gibt immer noch alte Berufs­unfähigkeits­versicherungen, die keinen Verzicht auf die abstrakte Verweisung beinhalten. Wird nicht auf die abstrakte Verweisung verzichtet, kann der Versicherer auf jede denkbare theoretisch mögliche Tätigkeit verweisen und ist leistungsfrei. Eine Klage hat in diesem Fall wenig Aussicht auf Erfolg und wird meist unterlassen. So verbessert sich die Prozessquote.

Auch das Alter des Versicherungsbestands beeinflusst die Klagequote der Berufs­unfähigkeits­versicherung. Hat ein Versicherer viele alte BU-Versicherungen im Bestand und betreibt die BU-Versicherung gar nicht mehr oder nur noch in minimalem Umfang, hat er hauptsächlich alte Verträge im Bestand, die meist über 10 Jahre alt sind. Nach 10 Jahren hat ein Versicherer allerdings kaum noch eine Chance den Vertrag wegen Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht anzufechten oder hiervon zurückzutreten. Da allerdings die meisten Klagen wegen Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht geführt werden, sinkt die Prozessquote in diesem Fall ebenfalls.
Versicherungsgesellschaften mit einem jungen und gesund wachsenden Versicherungsbestand können aus genau diesem Grund eine höhere Prozessquote aufweisen. Denn da die meisten Gerichtsprozesse wegen der vorvertraglichen Anzeigepflichts­verletzung geführt werden, ist die Quote bei diesen Versicherern naturgemäß höher. Dies sagt allerdings überhaupt nichts über die Qualität der Versicherungsbedingungen aus. Im Gegenteil, BU-Versicherungen mit einem hohen Zuwachs an Verträgen, haben meist auch gute Versicherungsbedingungen, womit sich der hohe Zuwachs an neuen Verträgen erklären lässt.

Ebenfalls wichtig ist, dass die Prozessquote immer nur eine Momentaufnahme ist. Es nützt wenig, wenn die Klagequote der Berufs­unfähigkeits­versicherung im Jahr des Abschlusses niedrig ist und im Laufe der Zeit ansteigt. Insofern ist eine niedrige Prozessquote kein wirkliches Argument, einen bestimmten Tarif zu wählen.

BU-Versicherung Prozessquoten von 2016 - 2019

Gesellschaften2019201820172016
AachenMünchener1,64%1,44%1,54%1,54%
Allianz1,35%1,27%1,30%1,21%
Alte Leipziger0,80%0,98%1,13%1,49%
AXA1,46%1,93%1,75%1,46%
Barmenia0,51%0,69%1,37%1,92%
Baslerk.A.k.A.k.A.k.A.
Bayern Versicherung2,62%2,35%2,65%1,72%
Canada Lifek.A.k.A.k.A.k.A.
Community Lifek.A.k.A.k.A.k.A.
Concordia Oeco1,86%1,46%0,00%0,00%
Condor6,97%3,61%4,05%6,49%
Continentale1,07%0,96%0,97%0,99%
CosmosDirekt5,64%3,20%2,62%1,12%
DBV1,95%1,93%1,75%1,46%
Debeka0,35%0,34%0,76%0,81%
Deutsche Ärzteversicherung1,29%1,01%0,91%0,56%
DEVK Eisenbahn a.G.7,81%5,97%3,73%3,70%
DEVK1,13%0,95%1,43%0,00%
Dialog0,00%0,00%0,00%0,00%
die Bayerische0,84%0,83%0,00%0,00%
ERGO Vorsorge1,17%1,48%k.A.k.A.
Familienfürsorgek.A.3,08%2,09%1,88%
Generalik.A.k.A.1,61%1,42%
Gothaer3,94%3,73%2,35%1,17%
Hannoversche Leben1,20%2,08%2,39%3,70%
HanseMerkurk.A.k.A.k.A.k.A.
HDI1,12%1,13%1,26%1,45%
Helvetia10,71%6,49%k.A.k.A.
HUK24k.A.6,29%6,61%5,25%
HUK-COBURGk.A.6,29%6,61%5,25%
IDUNA Leben3,75%2,88%2,30%3,24%
Inter7,37%6,67%4,69%4,06%
InterRisk0,00%k.A.k.A.
Itzehoerk.A.k.A.k.A.k.A.
LV 18710,99%1,19%1,47%1,97%
LVM0,00%0,83%0,61%0,41%
Mecklenburgische3,60%3,60%0,00%0,00%
Münchener Verein0,00%2,26%1,81%1,43%
myLifek.A.k.A.6,67%5,26%
Nürnberger1,24%1,52%2,31%2,21%
Nürnberger Beamten0,00%0,00%6,31%k.A.
Öfftl. Berlink.A.k.A.k.A.0,00%
Öfftl. Braunschweig2,33%k.A.k.A.k.A
Provinzial Rheinland0,43%0,00%0,00%0,00%
Provinzial Nordwest1,08%0,88%0,79%k.A.
R+V1,41%1,48%1,34%0,96%
Standard Life4,34%4,30%3,42%4,01%
Stuttgarter3,66%3,90%2,92%0,79%
Süddeutschek.A.k.A.k.A.k.A.
Sparkassen Versicherung1,13%0,59%0,00%0,00%
Swiss Life1,02%0,68%0,39%0,16%
uniVersak.A.k.A.k.A.k.A.
VGH Versicherungen2,11%1,44%0,76%2,24%
Volkswohl Bund1,93%1,90%1,91%2,09%
VPV Lebensversicherung AG1,77%1,69%1,48%1,39%
Württembergische1,65%2,02%3,40%4,44%
WWK2,19%1,52%1,78%1,95%
Zurich3,43%1,55%1,31%2,24%
Quelle: Morgen und Morgen (Stand: April 2019)



Berufsunfähigkeitsversicherung Klagequote

Fazit zu Prozessquoten in der BU-Versicherung

Die Klagequote sollte, wenn überhaupt, nur einen geringen Anteil an der Entscheidungsfindung welche Berufs­unfähigkeits­versicherung man abschließen soll, haben. Viel wichtiger ist es, sehr gute Versicherungsbedingungen zu erhalten und die Angebote der BU-Versicherung zu vergleichen. Obwohl wohl eher zweifelhafte Verkäufer von BU-Versicherungen gerade die Prozessquote als Verkaufsargument benutzen, sit diese Kennzahl eher zu vernachlässigen.
Werden die Gesundheitsfragen im Antrag korrekt und wahrheitsgemäß beantwortet, fällt einer der Hauptgründe weshalb Klagen eingereicht werden bereits weg.

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Die Prozessquote der Berufs­unfähigkeits­versicherung sollte nicht überbewertet werden!
Gute Bedingungen sind wichtiger als eine geringe Klagequote!

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